Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR) kritisiert Regierungsstudie zu Hydraulic Fracturing
30.01.2013
Allgemein
Die Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR) hat kürzlich zu einer Studie des Bundesumweltministeriums (BMU) über die „Umweltauswirkungen von Fracking” vom September 2012 Stellung genommen. Die BGR, die unter anderem die Funktion des Geologischen Dienstes für Deutschland ausübt, kommentiert vor allem die geowissenschaftlichen Aspekte der BMU-Studie.
Die Wissenschaftler der BGR bemängeln das Fehlen von geowissenschaftlicher Expertise für den tiefen Untergrund bei den Autoren der BMU-Studie und dokumentieren viele fehlerhafte Darstellungen und subjektive Argumentationen.
Nicht bewältigt in der BMU-Studie sei „die Aufgabe, die existierende breite Wissensbasis und die existierenden modernen Methoden der geophysikalischen, geochemischen, geologischen, hydrogeologischen und mineralogischen Erkundung und Untersuchungen herauszuarbeiten, […]. Dagegen wird in der Studie der Eindruck erweckt, dass generell erhebliche Wissensdefizite über den geologischen Untergrund bestehen. Die angeblich fehlende Datengrundlage für regionale Bewertungen entspricht nicht den Tatsachen.“
Im Fazit stellt die BGR fest: „Im Ergebnis unterstreicht das UBA-Gutachten [gemeint ist die Studie des BMU], dass eine Erkundung, Erschließung und Förderung von nicht-konventionellem Erdgas grundsätzlich umweltverträglich möglich ist. Zu dieser Feststellung kommt auch die Risikostudie Fracking des Informations- und Dialogprozesses der ExxonMobil (Exxon 2012). Damit wird die Kernaussage der BGR Studie (BGR 2012) bestätigt: Sofern die gesetzlichen Regelungen eingehalten und die erforderlichen technischen Maßnahmen getroffen werden, ist aus geowissenschaftlicher Sicht prinzipiell ein umweltverträglicher Einsatz der Fracking-Technologie möglich.“