2. Fracking Gutachten des deutschen Umweltbundesamtes veröffentlicht

01.08.2014

Allgemein, Grundwasserschutz, Induzierte Seismizität, Klimawirkung, Hydraulic Fracturing

Am 30. Juli veröffentlichte das deutsche Umweltbundesamt (UBA) das 2. Gutachten "Umweltauswirkungen von Fracking bei der Aufsuchung und Gewinnung von Erdgas insbesondere aus Schiefergaslagerstätten - Teil 2 - Grundwassermonitoringkonzept, Frackingchemikalienkataster, Entsorgung von Flowback, Forschungsstand zur Emissions- und Klimabilanz, induzierte Seismizität, Naturhaushalt, Landschaftsbild und biologische Vielfalt“.

Das UBA empfiehlt eine umfangreiche Risikobewertung sämtlicher Fracking-Vorhaben zur Gas- und zur Erdölförderung. Dies gilt auch für alle Erprobungsmaßnahmen. Diese Bewertungen sollten unerlässlicher Bestandteil einer Umweltverträglichkeitsprüfung sein, die nach den Eckpunkten von BMWi und BMUB gesetzlich normiert werden soll [siehe SHIP News]. Das UBA hält wie BMWi und BMUB auch weiter daran fest, jede Form des Frackings in Wasserschutz- und Heilquellschutzgebieten aber auch in anderen sensiblen Gebieten wie im Einzugsgebieten von Seen und Talsperren und Naturschutzgebieten ausnahmslos zu verbieten.

Zusammenfassende Ergebnisse und Handlungsempfehlungen sind:

  • Baselinemonitoring des Grundwasserleiters vor Beginn des Frac-Prozesses
  • Überwachungsmonitoring während des Frac-Vorgangs, der Gewinnungsphase und des Rückbaus. Überwachungsmonitoring soll über Grundwassermessstellen in vier voneinander unabhängigen Grundwasserleitern erfolgen
  • Einführung eines Frackingchemikalienkatasters durch eine Bundesbehörde mit freiem Zugang für jede Person
  • Aufbereitung von Flowback entsprechend des Aufbereitungsziels (Wiedereinsatz, Einleitung oder Entsorgung, z.B. durch Verpressung); es besteht erheblicher Forschungsbedarf
  • seismologischen Basisgutachten im Rahmen von
    Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP) sowie einer strategischen Umweltprüfung (SUP)
  • Klimabilanzen: müssen genauere Datenanalysen durchgeführt werden

"Generell wird empfohlen, wissenschaftlich begleitete Erprobungsmaßnahmen durchzuführen, da ohne solche Erprobungsmaßnahmen weitere wissenschaftliche Erkenntnisse zu den Chancen und Risiken der Frackingtechnologie begrenzt sind."


Ein erstes Gutachten des Umweltbundesamtes zur hydraulischen Frakturierung in Deutschland wurde bereits im September 2012 vorgestellt. Mehr lesen.



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