Großbritannien: Schiefergas-Exploration mit neuen Regeln zur Eindämmung des seismischen Risikos
31.12.2012
Allgemein, Induzierte Seismizität
Das Department of Energy and Climate Change (DECC) in Großbritannien hat am 13. Dezember angekündigt dass Hydraulic Fracturing für die Exploration von Schiefergas wieder durchgeführt werden könne. Dazu wurden neue Regeln für die Verminderung des seismischen Risikos festgelegt. Die neuen Regeln gehören zu einem Gesamtpaket an Maßnahmen, die unter anderem auch Betriebs- und Managementprozesse bei der Schiefergas-Exploration betreffen und die strikte Anwendung bestehender Gesetze auf Schiefergas-Projekte vorsehen. Auswirkungen einer zukünftig möglichen Produktion von Schiefergas im industriellen Maßstab werden ebenso angesprochen.
Energy and Climate Change Secretary Edward Davey sagte er wäre aufgrund der neuesten wissenschaftlichen Ergebnisse und Expertenmeinungen überzeugt, dass geeignete Maßnahmen zur Verfügung stehen, um das Risiko unerwünschter seismischer Aktivität zu vermindern.
Die neuen Regeln zur Verminderung des seismischen Risikos sind unter anderem:
- Vor der Durchführung von Hydraulic Fracturing Maßnahmen müssen das seismische Risiko und die Existenz von Störungen im Untergrund überprüft und bewertet werden.
- Ein Hydraulic Fracturing Plan muss beim DECC eingereicht werden welcher darlegt, wie mit dem seismischen Risiko umgegangen werden wird.
- Ein neues „Ampel-System“ wird eingeführt um die seismische Aktivität einzustufen und entsprechende Maßnahmen einzuleiten. Ein Auslösemechanismus wird das Hydraulic Fracturing unter bestimmten Umständen abbrechen.
Die neuen Regeln beruhen zum großen Teil auf den Empfehlungen einer kürzlich erschienenen Studie über die Risiken des Hydraulic Fracturing, veröffentlicht von der Royal Society und der Royal Academy of Engineering. Die Regierung akzeptiert alle Empfehlungen die in dem Bericht in Bezug auf die Risiken gemacht wurden. Dazu gehört unter anderem:
- Die Integrität einer Bohrung wird mittels einer externe Beurteilung des Bohrloch-Designs und des Betriebsplans durch einen unabhängigen „well examiner“ sichergestellt.
- Alle Substanzen die in Fracturing Fluiden eingesetzt werden sollen sowie die Bewertung ihres Gefährdungspotenzials werden öffentlich gemacht.
- Grundwassergefährdende Substanzen werden nicht für die Verwendung in Fracturing Fluiden zugelassen.