Rissausbreitung und Aktivierung von Störungen: Neue Studien bestätigen frühere Ergebnisse

24.04.2015

Grundwasserschutz

Fracture propagation during shale gas hydraulic fracturing

Kim and Moridis, International Journal of Rock Mechanics and Mining Sciences. März 2015. Link zur Zusammenfassung.

Neue Simulationen von Rissausbreitung während des hydraulic fracturing in Schiefergas-Lagerstätten bestätigen frühere Untersuchungen, nach denen die Risse Längen von bis zu wenigen hundert Metern erreichen können. Außerdem wurde die Wahrscheinlichkeit untersucht, dass die Risse hydraulische Verbindungen mit Grundwasserstockwerken herstellen, die zur Trinkwassergewinnung genutzt werden. 

Die Berechnungen zeigen, dass hydraulic fracturing Maßnahmen in Schiefergas-Lagerstätten kein instabiles Risswachstum bis hin zu Trinkwasserstockwerken hervorrufen, es sei denn, es werden unrealistisch hohe Drücke und hohe Einpress-Raten auf eine extrem gering widerstandsfähige und homogene geologische Gesteinsformation angewendet, die bis knapp unter die Oberfläche reicht. 

Vielmehr wurde deutlich, dass hydraulic fracturing stabile Rissausbreitung erzeugte, was die Ergebnisse früherer Studien auf Grundlage von Felddaten bestätigt. Beispielsweise belegte die Auswertung mikroseismischer Signale eine vertikale Rissausbreitung von nicht mehr als 460 m (siehe SHIP News, "Safe distance between hydraulic fractures and groundwater", 10. Juli 2012).


Modelling of fault activation and seismicity by injection directly into a fault zone associated with hydraulic fracturing of shale gas reservoirs

Rutqvist et al., Journal of Petroleum Science and Engineering. März 2015. Link zur Zusammenfassung.

In Erweiterung einer früheren Studie wurde in dieser Computersimulation eine Verpressung von Flüssigkeiten direkt in eine hypothetische Störungszone berechnet, die in den Gesteinen zwischen einer Schiefergas-Lagerstätte und einem Grundwasserstockwerk mit Trinkwasser liegt. Wie schon in der früheren Studie war auch hier das Ergebnis, dass es unwahrscheinlich ist, dass die Aktivierung einer Störung durch hydraulic fracturing in großer Tiefe Wegsamkeiten erzeugt, die bis an die oberflächennahen Grundwasserhorizonte heranreichen. Darüber hinaus zeigen die Ergebnisse, dass es unwahrscheinlich ist, dass seismische Aktivität erzeugt wird, die an der Oberfläche von Menschen wahrgenommen werden kann. 

Texte verändert und übersetzt von United States Environmental Protection Agency EPA. 



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