Die Erkundung von Schiefergasvorkommen mit hydraulic fracturing hat in Polen bisher keinen signifikanten Einfluss auf die Umwelt. Das ist das Ergebnis des Projekts "Bewertung der Umweltrisiken bei der Erkundung von und der Produktion aus Lagerstätten mit unkonventionellen Kohlenwasserstoffen", das vom polnischen Umweltministerium beauftragt wurde.

Der Pressemitteilung entsprechend wurden Untersuchungen und Analysen vor, während und nach dem hydraulic fracturing durchgeführt:

• Erkundung der lokalen Bedingungen und Planung der Feldarbeiten
• Bestimmung des Umweltzustandes vor Beginn der Erkundungsarbeiten
• Untersuchungen während des Bohrvorganges
• Untersuchungen während des hydraulic fracturing und während Produktionstests
• Bestimmung des Umweltzustandes nach Ende der Arbeiten
• Bestimmung des Umweltzustandes nach 1 - 2,5 Jahren (je nach Bohrplatz) nach dem Ende der Arbeiten

Die Untersuchungen zeigen keine signifikanten und dauerhaften Änderungen in der chemischen Zusammensetzung des Grund- und Oberflächenwassers und keine Verschlechterung von Bodenparametern in Bezug auf die Landwirtschaft. Ebenso wurden keine erhöhten Konzentrationen von radioaktiven Elementen (Radon) im Boden gefunden. Es wurde auch keine Erniedrigung des Grundwasserspiegels festgestellt. 

In einigen Fällen wurden zeitweise erhöhte Parameter in der Bodenluft gemessen. Dies ist das Ergebnis der Ansammlung von biologischen Umwandlungsprodukten unter der Abdeckfolie der untersuchten Flächen; in einem Fall stammen die erhöhten Werte jedoch aus karbonischen Kohlevorkommen. Kurzzeitige Überschreitungen der erlaubten Lärmpegel und zeitweise erhöhte Werte von Schwefel- und Stickoxiden sowie von organischen Verbindungen in der Luft wurden während des Betriebs von Hochleistungsmotoren und -pumpen beim hydraulic fracturing gemessen. 

Die Hauptergebnisse der Studie wurden am 27. März 2015 präsentiert (englisch, polnisch) und sind in Form eines Berichtes über Seismisches Monitoring und einer Überblicksdarstellung aller weiteren Ergebnisse zugänglich. Die Berichte sind derzeit nur auf polnisch verfügbar, sollen allerdings in etwa 2 Monaten auch auf englisch vorliegen. Laut dem Polish General Directorate for Environmental Protection werden die erhobenen Messdaten nicht im Detail veröffentlicht, sind aber auf Anfrage erhältlich. 

Die Ergebnisse werden unter anderem als Grundlage für Best-Practice-Empfehlungen zur Schiefergasexploration und -produktion dienen. Diese sollen 2016 fertiggestellt sein.