Flugzeugmessungen lassen in der Marcellus-Formation auf hohe Schadstoffemissionen während der Bohrphase schließen


Autor: Dr. Thorsten Warneke

Institute für Umweltphysik, Universität Bremen

Publiziert:  23. Mai, 2014


Der im April 2014 in der Zeitschrift Proceedings of the National Academy of Sciences (PNAS) veröffentlichte Artikel “Toward a better understanding and quantification of methane emissions from shale gas development” (Methanemissionen bei der Gewinnung von Schiefergas verstehen und quantifizieren lernen) von Caulton et al. präsentiert aus Flugzeugmessungen abgeleitete Schätzungen zu Emissionswerten. Die Flugzeugmessungen wurden in Südwest-Pennsylvania in der Region der Marcellus-Formation durchgeführt, die für ihre hohe Anzahl an Schiefergasförderstätten bekannt ist. Die Messungen wurden im Juni 2012 über einen Zeitraum von 2 Tagen durchgeführt.

Die Autoren kommen auf einen regionalen Methanfluss von 2,0–14 g CH4 s−1 km−2 über einen Bereich von  2800-km2, was sich statistisch im wesentlichen nicht von den Ergebnissen eines Bottom-up-Ansatzes unterscheidet. Sie kamen zu dem Ergebnis, dass nur 1% der Bohrlöcher für 4–30% des regionalen Flusses verantwortlich sind. Unerwartet hohe Messungen wurden außerdem an Standorten vorgenommen, die sich gerade in der Bohrphase befanden.

Die Ergebnisse dieses Artikels basieren auf den Messungen von nur 2 Tagen. Aufgrund dieser kurzen Zeitspanne sollte der errechnete regionale Fluss als Momentaufnahme verstanden werden – nicht als repräsentativer Wert. Die Studie untermauert die Ergebnisse vorheriger Studien, aus denen hervorgeht, dass einige wenige Standorte für einen großen Anteil des Flusses verantwortlich sind. Neu und besonders interessant ist bei dieser Studie die Identifikation hoher Methanemissionen von Bohrlöchern in der Bohrphase, ein Zeitraum, der bisher nicht für hohe Emissionen bekannt war. Während dieser Phase auftretende Emissionen müssen in weiteren ausführlicheren Studien näher betrachtet und quantifiziert werden.


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