Was ist Hydraulic Fracturing?

Hydraulic Fracturing ist ein Standard-Verfahren der Erdöl- und Erdgasindustrie und wird sowohl zur Stimulierung konventioneller als auch nicht-konventioneller Kohlenwasserstoff-Lagerstätten eingesetzt. Darüber hinaus wird das Verfahren bei der Nutzung von Erdwärme aus tiefen Gesteinsschichten ("tiefe" Geothermie) angewendet.

Das Prinzip besteht darin, unter hohem Druck eine Flüssigkeit durch das Bohrloch hindurch in die Gesteine der Lagerstätte zu pressen und dort ein Netzwerk von kleinen Rissen zu erzeugen, durch die das Erdgas oder Öl aus dem Gestein zur Bohrung strömen kann. Da Bohrungen mit einzementierten Stahlrohren ausgekleidet werden, müssen vor einer Fracturing-Maßnahme im Bereich der Zielformation mit kleinen Sprengladungen Löcher in der Verrohrung erzeugt werden.

Bei nicht-konventionellen Gaslagerstätten ist Hydraulic Fracturing eine grundlegende Voraussetzung, um einen wirtschaftlich akzeptablen Zustrom von Gas in das Bohrloch zu gewährleisten. Grundsätzlich besteht kein Unterschied beim Einsatz dieser Technologie bei konventionellen und nicht-konventionellen Vorkommen. Allerdings erfordert die flächenhafte Erschließung nicht-konventioneller Vorkommen ein Vielfaches an Bohrungen und Fracturing-Maßnahmen.

Das Verfahren wurde erstmalig in den USA 1949 eingesetzt und seitdem weiterentwickelt. Weltweit sind bislang Fracturing-Maßnahmen an rund einer Millionen Bohrungen durchgeführt worden. In Deutschland wurde das Verfahren 1961 erstmals eingesetzt. Seither sind in Deutschland rund 300 Fracturing-Maßnahmen, vor allem in tiefen und dichten Erdgas-Vorkommen („Tight Gas“) durchgeführt worden.

Text verändert nach: BGR 2012, Abschätzung des Erdgaspotenzials aus dichten Tongesteinen (Schiefergas) in Deutschland.

Link zu einer anschaulichen Animation einer Hydraulic Fracturing Maßnahme.


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