Sachverständigenrat für Umweltfragen bewertet Schiefergasgewinnung in Deutschland
04.06.2013
Allgemein
In seiner am 31. Mai 2013 veröffentlichten Stellungnahme „Fracking zur Schiefergasgewinnung – Ein Beitrag zur energie- und umweltpolitischen Bewertung“ plädiert der Sachverständigenrat für Umweltfragen (SRU) für einen nüchternen Umgang mit den Chancen und Risiken von Fracking. Der SRU stellt fest, dass die Gewinnung von Schiefergas in Deutschland unter den derzeitigen Voraussetzungen entbehrlich ist.
Die wichtigsten Schlussfolgerungen sind:
- Fracking ist energiepolitisch nicht notwendig und kann keinen maßgeblichen Beitrag zur Energiewende leisten.
- Fracking ist im kommerziellen Umfang derzeit wegen gravierender Wissenslücken nicht zuzulassen.
- Fracking ist erst auf der Basis positiver Erkenntnisse aus systematisch zu entwickelnden Pilotprojekten verantwortbar.
Der SRU betont in seinem Bericht, dass nach dem derzeitigen wissenschaftlichen Kenntnisstand wesentliche offene Fragen hinsichtlich der mit Fracking verbundenen Risiken verbleiben. Das Gremium empfiehlt eine schrittweise Klärung der offenen Fragen, indem zunächst nur Pilotprojekte zugelassen werden. Neue Kenntnisse werden sich vor allem durch diese engmaschig wissenschaftlich begleiteten Demonstrationsvorhaben gewinnen lassen.
Ausserdem soll das in Deutschland vorhandene Wissen gebündelt und öffentlich zur Verfügung gestellt werden: „Eine Zusammenführung der vorhandenen Daten aus den umfangreichen Untersuchungen der jahrzehntelangen Bohrhistorie in Deutschland ist dringend geboten. In einem solchen Kataster sollten, neben den grundlegenden Daten über Ort, Tiefe und Geologie, durchgeführte Fracking-Vorgänge, Verpressungen sowie das bestehende Monitoring systematisch dokumentiert und öffentlich zugänglich gemacht werden.“