Fehlende Transparenz beeinträchtigt Forschung zu Hydraulic Fracturing
13.12.2012
Allgemein
Transparenz gehört zum Kern guter wissenschaftlicher Praxis; die Offenlegung von möglichen Interessenskonflikten bei Wissenschaftlern ist Teil davon. Fehlende Transparenz hat nun zur Rücknahme einer im April 2012 veröffentlichten wissenschaftlichen Studie des Energy Institute an der University of Texas at Austin geführt („Fact-Based Regulation for Environmental Protection in Shale Gas Development").
Im August 2012 wurde offenbar, dass der Projektleiter der Studie, Charles Groat, eine wichtige Position in einer Energiefirma innehat, die auch Hydraulic Fracturing Maßnahmen durchführt. Die Universität kündigte an, den Entstehungsprozess der Studie zu begutachten.
Am 6. Dezember 2012 erklärte nun die Universität, dass sie die Empfehlungen des unabhängigen Expertengremiums erhalten hat und diese auch umsetzen wird. Darin wird u.a. eine Stärkung der universitären Regelungen zu Interessenskonflikten und Offenlegungen angeregt. Außerdem solle den Verantwortlichen für die einzelnen Kapitel der Studie die Gelegenheit gegeben werden, ihre Beiträge zu überarbeiten und in Zeitschriften zu veröffentlichen, die ein Peer-Review Verfahren durchführen. Es wurden Fehler und Unzulänglichkeiten bei der Erstellung und Publikation der Studie aufgezeigt. Allerdings betonte die Universität, dass die Gutachter keine Hinweise auf absichtlich falsche oder ungenaue Darstellungen der Autoren gefunden haben.
Aus ähnlichen Gründen wurde im November das erst im Frühjahr gegründete „Shale Resources and Society Institute SRSI“ an der SUNY Buffalo University (USA) nach einer internen Untersuchung geschlossen. Die Untersuchung wurde aufgrund eines Plagiatverdachts in Bezug auf den ersten Bericht des Instituts, “Environmental Impacts during Marcellus Shale Gas Drilling: Causes, Impacts, and Remedies", und Vermutungen über nicht offengelegte Verbindungen von Institutsmitgliedern zur Industrie durchgeführt.